Ahnen


Mein Urgroßvater Johann Georg heiratete am 20. Februar 1900 in Amberg die 21-jährige Katharina Maria, geb. Peter. Urgroßvater war 27 Jahre alt. Sie wohnten zeitlebens in Amberg.

Wie das früher üblich war, hielten sie sich an das kath. Glaubensgebot "Wachset und Mehret Euch". Sie zeugten 14 Kinder und legten damit im wahrsten Sinn des Wortes den Grundstein zur heutigen Großfamilie. 4 Kinder starben bereits im Kindbett oder Kleinkindesalter. 8 Söhne und zwei Töchter gediehen prächtig und erlernten alle einen ordentlichen Beruf. Der Krieg 1935-1945 kostete ihnen 4 Söhne (2 gefallen, 2 vermißt). Schmalhans war Küchenmeister im Hause Baier. Urgroßmutter hielt daher immer Kleinvieh wie Hasen, Hühner und Gänse, die gestopft wurden um schnell fett zu werden. Trotzdem gab es jeden Sonntag nach dem Kirchgang für die verheirateten Söhne und ihre Kinder "Knödeln", wenn auch ohne Fleisch.

Die Urgroßeltern hatten viel Pech: Sie sind zweimal abgebrannt. Das erste Mal in der damaligen Kochkellerstraße 11, dem sog. Heindlgarten und das zweite Mal im Mai 1945 im Zeughaus in der Zeughausstraße. Sie zogen von dort in die Obere Nabburgerstraße 28. Urgroßvater starb dort 1954. Urgroßmutter starb 1968 im Haus "Am Anschluß 2" heute "Kurfürstenring 4". Alle Söhne mit Ausnahme von Alois und der Töchter gründeten eigene Familien. Deren zahlreiche Nachkommen haben mein Groß-Cousins Georg "Schore" und Franz bis zum heutigen Tage in Familienübersichten erfaßt.

Die Zahl der Kinder ist stattlich:
Anton Baier hatte acht Kinder, Johann zwei, Josef (mein Großvater) fünf, Georg ebenfalls fünf, Ludwig zwei und Franz, der heutige "Seniorchef" des Hauses Baier hat drei Kinder.

Mein Großvater Josef kam als fünftes Kind 1904 zur Welt. Er war Schuster und später Eisenbahner. Mit Großmutter Anna geb. Schaller lebte er bis zu seinem Tod in einer Eisenbahnerwohnung in der Prinz-Ludwig-Straße in Weiden/Oberpfalz. Wie schon bei den Urgroßeltern waren die Knödel am Sonntag Tradition. Ich erinnere mich noch an meine Kinderzeit, als wir so manchen Sonntag bei den Großeltern in Weiden zu Gast waren: Die Großmutter stand schon am frühen Vormittag in der Küche und kochte Unmengen von Knödeln. Dazu gab es meistens "ganz gesunde" Speisen wie Gans oder Schweinebraten. Die Wohnung der Großeltern war auch oft ein Treffpunkt von Onkeln und Tanten.

Heute trifft man sich viel zu selten, aber wenigstens regelmäßig bei den alle vier Jahre stattfindenden Familientreffen in oder in der Nähe von Amberg. Auch daran ist mein Cousin ersten Grades "Schore" aus Troisdorf bei Köln "schuld", dem dafür ein großer Dank gebührt.

Michael Baier